Das Quartär der Küste - Warum sind die Eiszeiten heute noch von Bedeutung?
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Saale - Komplex: Das Mittelalter des Quartärs (Eisige Ritter und frostige Burgfräuleins)

Nach Litt et al. (2007) ist die Saale-Eiszeit durch einen mehrfachen Wechsel von kälteren und wärmeren Perioden gekennzeichnet und wird aus diesem Grund als Saale-Komplex bezeichnet. Norddeutschland war von zwei saalezeitlichen Haupteisvorstößen betroffen: dem Drenthe-Vorstoß und dem Warthe-Vorstoß. Der ältere Drenthe-Vorstoß hat die Nordsee, die Niederlande und den Rand der deutschen Mittelgebirge erreicht. Ebenso wie die Gletscher der Elster-Vereisung hatten die Gletscher der Saale-Vereisung einen starken Einfluss auf die Morphologie. Das Saale-Inlandeis ist nach Streif 1990 nicht zurückgeschmolzen, sondern in einer sog. Niedertau-Landschaft an Ort und Stelle abgetaut. Das dadurch entstandene Eisspaltenmuster wurde der frei werdenden Landschaft als Talsystem aufgeprägt (Streif 1990). Diese Vorflutsysteme sind in der Anlage noch heute im Bereich der Ostfriesischen Inseln zu sehen bzw. pausen sich bis in das holozäne Relief durch. Diese annähernd parallel zu einander und senkrecht zum Ostfriesischen-Oldenburgischen Geestrücken verlaufenden Schmelzwassertäler werden heute noch in Abschnitten als Entwässerungsrinnen durch die großen Tideströme (Seegaten) zwischen den Inseln genutzt (Barckhausen 1969).

Entwicklung des Menschen

Durch die vorrückenden Inlandgletscher musste der Frühmensch seine Besiedlungsfläche zum großen Teil in Nordeuropa aufgeben.

Entwicklung Flora und Fauna

Südlich des Eisrandes war der Boden bis hin zu den Alpen dauerhaft gefroren. Im mitteleuropäischen Raum, südlich der Alpen, bildeten sich Tundren und Kaltsteppen heraus, mit spärlichen Pflanzenbewuchs. In der Mittelmeerregion trat vereinzelt Nadelbewuchs auf. Lediglich südlich des Schwarzen Meeres entwickleten sich Laubwälder.

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