Die Förderung von Erdöl oder Erdgas aus der deutschen Nordsee erfolgt derzeit aus zwei Fördergebieten.
Die bekannten Lagerstätten im Bereich der Nordsee sind an geologische Strukturen gebunden. Erdöl und Erdgasreservoire bilden sich in Fallenstrukturen (Kapitel 04), wie sie sich beispielsweise an den Flanken aufsteigender Salzdiapire bilden. Solches Salz befindet sich auch im Untergrund der Nordsee. Dieses wurde im Perm, zwischen 296 und 251 Mio. Jahren vor heute, abgelagert und durch den Druck darüber liegender Schichten plastisch verformt. Unter günstigen Umständen entstanden so, je nach Geometrie und Aufbau der geologischen Strukturen, Lagerstätten von unterschiedlicher Größe.
Das Feld Mittelplate ist das größte deutsche (offshore) Ölfeld im Südwesten des Nordseesektors. Es wird erschlossen durch die Bohrinsel Mittelplate A, die sich im Wattenmeer vor der Dithmarscher Küstenlinie befindet. Im Jahr 2012 wurden aus dem Feld Mittelplate etwa 1,39 Mio. t Erdöl gefördert, das sind etwa 2 % des Bedarfs in Deutschland. Neben Erdöl ist auch Erdölbegleitgas im Feld vorhanden.
Das einzige Erdgasfeld im deutschen Nordsee-Sektor liegt in den Quadranten A6/B4 im äußersten Nordwesten im deutsch-dänischen Grenzbereich, dem sogenannten „Entenschnabel“. Hier wurden im Jahr 2012 rund 160 Mio. m³ (Vn) Erdgas gefördert, das entspricht ca. 5 % des nationalen Erdgasbedarfs.
Erdöl und Erdgas in Deutschland (LBEG)
Erdöl und Erdgaslagerstätten im Untergrund der Nordsee bilden seit den 1970er Jahren, insbesondere nach der Ölkrise, wichtige Energiereserven und -ressourcen von internationalem Interesse.
Die Förderung erfolgt in großem Stil aus wirtschaftlich wichtigen Erdgasfelden wie beispielsweise dem Groningen-Feld in den Niederlanden, dem West Sole Field im britischen Bereich der Nordsee und dem Ekofisk-Feld im Norwegischen Sektor.