Speichergesteine
Definition: Speicherkomplex
Als potenzieller Speicherhorizont gilt ein poröses oder klüftiges Gestein, dessen Porenraum große Mengen eines Fluids (Flüssigkeiten oder Gase) aufnehmen kann. Diese Eigenschaften finden sich häufig in Sandsteinformationen, die im Nordseeraum unter anderem in den Abfolgen des Oberrotliegend, Mittleren Buntsandstein, Rhätkeuper und Dogger verstärkt auftreten. Diese Speicherkomplexe sind in entsprechenden Speicherpotenzialkarten dargestellt. Entscheidende Parameter bei der Untersuchung und Bewertung eines Speichergesteins sind seine laterale zusammenhängende Ausdehnung, die Schichtmächtigkeit und die Porosität und Permeabilität. 

(Haupt)Kriterien für die Darstellung und Kategorisierung der Speicherkomplexe in den Speicherpotenzialkarten sind: 

  •   Die Topfläche eines Speicherkomplexes muss tiefer als 800 m unter der Sedimentoberfläche (Meeresboden) auftreten.
  •   Die kumulierte Mächtigkeit der als Speicher geeigneten Lithologie in einem Komplex muss größer als zehn Meter sein.

Für die Bewertung der gegebenen Porositäten und Permeabilitäten standen nur selten aussagekräftige Daten zur Verfügung.

Kartenansicht Speicherkomplex
Oberrotliegend

Die Ablagerungen des Oberrotliegend wurden von MÜLLER & REINHOLD (2011) (Nettomächtigkeit poröser und klüftig-poröser Sandsteine und deren Tiefenlage) für die angrenzenden Festlandsgebiete als potenzieller Speicherkomplex kategorisiert. Unter Annahme dieser Kriterien wurde auch im Großteil der zentralen deutschen Nordsee dieser potenzielle Speicherkomplex als untersuchungswürdig ausgewiesen. Lediglich zum nördlichen Beckenrand hin und in zentralen Bereichen des südlichen permischen Beckens fehlen die notwendigen Nettomächtigkeiten der Speichergesteine.