Stratigraphie
Stratigraphische Referenztabelle und Marker-Surface-Konzept

Alle 3D-Modelle basieren auf einer einheitlichen Stratigraphie. Die Grundlagen dazu sind der Geotektonische Atlas von Nordwest-Deutschland und dem deutschen Nordsee-Sektor (GTA; Baldschuhn et al., 2001), der Southern Permian Basin Atlas (SPBA; Doornenbal und Stevenson, 2010), und der Millenium Atlas (Evans et al., 2003). Die stratigraphischen Kurzbezeichnungen folgen dem „Symbolschlüssel Geologie“ nach Preuss et al. (2009). Die Ergebnisse sind in einer stratigraphischen Referenztabelle  zusammengefasst.

Die Basis für die seismische Interpretation bildet ein Marker-Surface-Konzept, welches in Anlehnung an das bereits  im Geotektonischen Atlas verwendete Konzept modifiziert wurde, um eine systematische Neuinterpretation zu gewährleisten. Eine Herausforderung bei der Erstellung des Markerkonzeptes war die Harmonisierung von stratigraphischen Ansprachen und Horizontinterpretationen. Hierfür wurden die Ergebnisse von verschiedensten Publikationen und Projekten der europäischen geologischen Dienste der Niederlande (TNO), Dänemarks (GEUS) und Großbritanniens (BGS) mit denen des deutschen Nordseesektors verglichen und berücksichtigt. Wesentlich war darüber hinaus eine einheitliche Herangehensweise zur Erfassung und Aufarbeitung der aus Bohrungen stammenden Informationen und die Verknüpfung mit den zu interpretierenden seismischen Horizonten.

Die für das Konzept verwendeten Marker wurden aus Log-Informationen sowie geologischen Bohrungsaufnahmen abgeleitet. Dabei bezieht sich der Begriff Marker bzw. stratigraphischer Marker auf eine punktuelle stratigraphische Information im Bohrloch. Die Surfaces beschreiben seismische Horizonte, die kartierbar sind. Im Marker-Surface-Konzept wird die Zeitspanne vom Quartär bis zum Zechstein berücksichtigt. Den meisten von Menning (2012) festgelegten stratigraphischen Einheiten wird ein Marker zugewiesen. Die Marker definieren dabei immer die Basis der jeweiligen stratigraphischen Einheit.

Eine ausführliche Beschreibung des Marker-Surface-Konzeptes erfolgt in einem Bericht der die Datengrundlage und Arbeitskonzepte zur Bohrungs- und Seismikinterpretation des tieferen Untergrundes beinhaltet (GPDN-Zwischenbericht).

 

Literatur:

Arfai, J., Jähne, F., Lutz, R., Franke, D., Gaedicke, C. & Kley, J., (2014). Late Palaeozoic to Early Cenozoic geological evolution of the northwestern German North Sea (Entenschnabel): New results and insights. Netherlands Journal of Geosciences -Geologie en Mijnbouw, 93(4): 147-174.

(Link zum Artikel)

Arfai, J., Lutz, R., Franke, D., Gaedicke, C. & Kley, J., (2015). Mass-transport deposits and reservoir quality of Upper Cretaceous Chalk within the German Central Graben, North Sea. International Journal of Earth Sciences (Geologische Rundschau). DOI 10.1007/s00531-015-1194-y.

(Link zum Artikel)

Baldschuhn, R., Binot, F., Fleig, S. & Kockel, F., (2001). Geotektonischer Atlas von Nordwest-  Deutschland und dem deutschen Nordsee-Sektor, Geologisches Jahrbuch, Reihe A 153, S .95. Stuttgart (Schweizerbart).

Doornenbal, J.C. & Stevenson, A.G. (eds), (2010). Petroleum Geological Atlas of the Southern Permian Basin Area. EAGE Publications b.v. (Houten), 342 pp.

Evans, D., Graham, C., Armour, A. & Bathurst, P., (2003). The Millennium Atlas: Petroleum Geology of the Central and Northern North Sea. The Geological Society of London, 989 pp.

Menning, M., (2012). Explanatory notes to the Stratigraphic Table of Germany Compact. Erläuterung zur Stratigraphischen Tabelle von Deutschland Kompakt 2012. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften, 163(4): 385-409.

Preuss, H., Vinken, R. & Voss, H.-H.,  (1991). Symbolschlüssel Geologie - Symbole für die Dokumentation und Automatische Datenverarbeitung geologischer Feld- und Aufschlußdaten. 328 S. Niedersachsen. 2 Auflage der digitalen Fassung (2009).

Stratigraphische Referenztabelle
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